Im Gegensatz zu den industriellen Zuchtbetrieben (und sogar auch vielen kleineren), wo die künstliche Besamung von Schweinen Standard ist, werden die Sauen auf dem Hofgut Silva noch ganz normal von einem Eber gedeckt. Judith hat mir erklärt, wie das bei ihnen abläuft:
Der Eber läuft so lange wie möglich in der Herde mit, was selbst dann kein Problem ist, wenn die Sauen Junge haben. Normalerweise trennen wir sie aber vor dem Werfen, damit wir sie nicht trennen müssen wenn die Kleinen dann da sind und rumwuseln. Es ist nämlich viel anstrengender, eine Muttersau und 10 flinke Ferkel umzustellen als eine dicke Mama kurz vor der Geburt. Wir müssen außerdem schon darauf achten, dass der Eber dann nicht eines seiner Kinder wieder belegt. Vom Sozialverhalten her wäre es allerdings kein Problem die Herde zusammen zu lassen.
Und wie das Decken funktioniert? Eigentlich ziemlich einfach. Der Zyklus der Sau dauert 21 Tage. Wenn sie dann aufnehmen kann (und will!) bleibt sie stehen und naja dann eben Biologie und so… 🙂 Wenn sie aufnahmefähig ist aber keine Lust hat, dann läuft sie weg oder streitet mit ihm. Manchmal geht’s dann auch etwas ruppiger zur Sache, dann bleibt sie zwar stehen, nimmt dann aber trotzdem nicht auf, weil sie das selbst bestimmen kann.
Grundsätzlich ist es so, dass die Leitsau den ersten Geburtstermin bestimmt. Wenn sie nicht aufgenommen hat darf keine andere aufnehmen. Das gilt und funktioniert natürlich nur dann wenn die Tiere in Gruppe gehalten werden.
Der Berkshire-Eber, der auch der Vater von meinem Schwein sein wird, heißt Sam, ist zweieinhalb Jahre alt und hat sieben Sauen, die er beglücken darf! In der Galerie oben gibt’s ein paar Impressionen vom ihm, fotografiert von Gunhild Babe.