Miss Ellies letzter Tag vor der Schlachtung

Kaum zu glauben, aber es sind nun tatsächlich schon fast zwei Jahre, dass ich die Idee hatte, eine Patenschaft für ein Schwein zu übernehmen. Heute ist Miss Ellies letzter Tag und morgen früh – nach fünfzehn Monaten werden wir nun ins Schlachthaus gehen. Im Video gibt’s noch ein paar Infos und Gedanken, bevor wir dann morgen früh … Weiterlesen

Gedanken zur Schlachtung und zum Schlachtfest

Ein Gastbeitrag von Judith Wohlfarth, auf deren Hofgut Silva mein Schwein lebt und die mir Mein Schwein und ich ermöglicht. Die Schlachtung Viele Besucher fragen uns, ob wir nicht ein Problem damit haben unsere Tiere zu schlachten, da wir ein enges Verhältnis zu ihnen haben. Für uns war von Anfang an klar: wenn wir bei der Schlachtung … Weiterlesen

Video von Miss Ellie zum Besuch im Februar

Als ich neulich bei Miss Ellie zu Besuch war, habe ich auch mal wieder ein paar Videoaufnahmen gemacht. Hier gibt’s noch ein paar mehr Infos zu den Fressmatten, dem Hoffest 2016 (bom 09.-12. September) und noch ein paar Gedanken… Wie immer freue ich mich über Feedback oder Kommentare.

Erste Gedanken zu diesem Blog und zur Schweinepatenschaft

Als ich im Juli 2014 das erste Mal auf dem Hofgut Silva zu Besuch war und die Filmaufnahmen gemacht habe (den Bericht und Film kannst du hier im Blog auch anschauen), war ich bereits angefixt von dem Gedanken, dass ich eines Tages nicht einfach nur mal „ein Stück Fleisch“ vom Hof bekomme, sondern dass da mehr drin ist. Was genau, war mir damals noch nicht so genau bewusst, aber diese Gedanken sind seither gereift und dann letzten Endes in dieses Projekt hier gemündet.

Seit unserem Umzug in Pfalz vor mittelweile neu Monaten hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Da die Telekom etwa acht Monate benötigt hat, um uns endlich unseren DSL-Anschluss bereitzustellen, war ich logischweise während dieser Zeit nicht mehr in der Lage Videos hochzuladen und Disturbed Cooking aktiv weiter zu betreiben. Interessant war allerdings, dass ich durch diese erzwungene Pause ein wenig Abstand gewonnen habe und dann auch feststellen musste, dass die Luft ohnehin raus ist. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob ich tatsächlich noch das nächste Video veröffentlichen soll, in dem ich zeige, wie ich dieses oder jenes zubereite? Nach mittlerweile fast sechs Jahren DC hatte ich das Gefühl, dass etwas neues passieren muss (und das obwohl unsere neue Küche ja auch ihren Teil dazu hätte beitragen sollen). Als ich dann noch mehrfach auf das übelste beschimpft wurde, weil ich keine Videos mehr veröffentliche war klar, dass das so nicht mehr weitergehen kann.

Außerdem kam noch dazu (und ich hoffe, diese persönliche Entwicklung kannst du in der Chronologie bei DC gut erkennen), dass wir in den letzten drei Jahren nach und nach immer weniger Fleisch konsumiert haben und heute im Grunde genommen während der Woche gar kein Fleisch mehr essen, uns aber dafür auf das Wochenende freuen, an dem es was Besonderes gibt. Es geht hier keineswegs darum vegetarisch zu leben, sondern ich möchte einfach kein Fleisch mehr essen, von dem ich nicht weiß wo es herkommt und wie die Tiere aufgezogen, behandelt und am Ende geschlachtet wurden. Und logischweise ist es dann auch nicht damit getan, dass irgendwo Bio draufsteht.

Schließlich kommt dann noch der Punkt „Nose to tail“ hinzu, der (glücklicherweise) momentan einen richtigen Boom erlebt, dass die Menschen also endlich wieder alle Teile eines Tieres verarbeiten und essen und es eben nicht immer nur Filet und Rücken sein muss. Die Wertschätzung gegenüber dem Tier wiegt meiner Meinung nach noch deutlich höher, wenn nicht nur gefühlte 10% verarbeitet, verkauft und konsumiert werden.

Als ich dann vor einigen Monaten mit einem Freund bei Steffen Schäfer, alias Der Vogelsberger zu Besuch war und wir dort mit einem Schwein in den Schlachthof gegangen sind, habe ich gemerkt, dass es sich richtig anfühlt, dabei zu sein, wenn das Schwein geschlachtet wird. Nicht dass eines Tages alle meinen, das Fleisch wächst in der Blisterpackung im Supermarkt. Und als wir dann kurze Zeit später einige Stücke von ihm genießen durften, habe ich mich einfach gefreut und mich noch einmal beim Schwein bedankt.

Und wenn ich dann last but not least über die eigene Verarbeitung verschiedener Stücke (Wurst, Schinken, usw.) nachdenke, dann liegt es natürlich nahe, dass ich für das alles eine venünftige Idee brauche. Der eigentliche Durchbruch kam dann neulich als wir auf einer längeren Wanderung waren und beim Laufen die Gedanken fließen und sich entwickeln können. Ich habe diese Idee zuerst mit meiner Frau besprochen, noch ein wenig ausformuliert und habe mich dann wieder an Judith Wohlfarth gewandt, um mit ihr zu besprechen, ob wir das gemeinsam machen können. Das Ergebnis ist dieser Blog und alles, was ab heute in den nächsten etwa zwei Jahren passieren wird. Eine Zusammenfassung dazu findest du oben im Menü Mein Schwein und ich.