Letzte Woche habe ich den ersten schweren Termin in Oberkirch gehabt, da ich mich nun konkret mit den Vorbereitungen auf die Schlachtung von Miss Ellie beschäftigen muss. Mitte März ist der Termin im Schlachthof angesetzt und dann wird das, worum es in dieser ganzen Geschichte geht auch tatsächlich in die Tat umgesetzt. Miss Ellie wird geschlachtet und danach zu Fleisch und Wurst verarbeitet.
Wenn ich so darüber schreibe, dann ist das kein gutes Gefühl. Wir sind in den Wald hochgegangen und haben die Tiere gerufen und wie ein Hund kommen Sie angerannt, wenn sie die Stimmen hören, lassen sich kraulen und fühlen sich einfach sauwohl. Es ist schon eine besondere Beziehnung, die Judith und Ursel zu den Tieren aufbauen und pflegen. Wie hat es Ursel einmal formuliert? Gewissermaßen ist es eine Art Verrat,dass die Tiere uns vertrauen und wir dann mit ihnen in den Schlachthof gehen, sie töten und zu Nahrungsmitteln verarbeiten. Das beschreibt es schon irgendwie ganz gut. Aber was erzähle ich. Ich wollte es so und es war mir ja auch von Anfang an klar, dass es so kommen wird und ich halte es ja auch für richtig.
Ich war also mal wieder zu Besuch, um an einem Schlachttag dabei zu sein, und mir dabei den ganzen Ablauf im Schlachthof anzuschauen. Ich war ja schon ein paar mal in einem Schlachthof, von daher kenne ich den Prozess im Prinzip schon, aber es gibt natürlich in jedem Betrieb unterschiedliche Vorgehensweisen und Abläufe. An diesem Tag waren wir mit fünf Tieren dort und wie üblich kommen die als letzte an die Reihe, was gut ist, da danach nichts mehr passiert, das heißt alles ist schon relativ ruhig.
Wie meistens üblich werden die Schweine auch hier mit einer Elektrozange betäubt, von daher war mir das also schon bekannt. Nach dem Stechen geht es zum Brühen in eine große Wanne und danach in die Trommel, in der die Haare entfernt werden. Wenn die Tiere da dann rauskommen, ist der Schritt vom Tier zum Produkt bereits vollzogen, weil sie nicht mehr erkennbar sind und wie übliche tote Schweine aussehen (der Unterschied zwischen den Berkshires und Tamworth ist aufgrund der Form der Schnauze natürlich noch auszumachen). Sind die Schlachtkörper dann halbiert, kommen sie ins Kühlhaus und am nächsten Tag werden sie weiter verarbeitet.
Ich konnte dann noch mit den verschiedenen Leuten sprechen, dem Schlachter, dem Veterinär, der die Fleischbeschau macht, demjenigen der die Därme reinigt und dem Metzger, der den Schlachthof betreibt. Somit sind wir also auf die Schlachtung vorbereitet.